Gebrauchten Drucker kaufen - lohnt sich das?

Gebrauchten Drucker kaufen - lohnt sich das?

Der Drucker streikt mal wieder und die Entscheidung steht fest: Ein neues Gerät muss her - am besten so günstig wie möglich, schließlich sind Sie ein echter Sparfuchs. Also schnell an den Rechner, die Lieblings-Suchmaschine geöffnet und die drei Wörter "gebrauchten Drucker kaufen" eingetippt. Sofort bekommt man eine Reihe von Kleinanzeigen sowie die Onlineshops gewerblicher Anbieter angezeigt. Die Preise schwanken enorm und verunsichern Sie vielleicht. Bevor Sie weiterschauen oder das Vorhaben gänzlich ad acta legen, sollten Sie sich die Frage stellen: Worauf muss ich beim Kauf eines (gebrauchten) Druckers achten? Wir sind dem Thema mal auf den Grund gegangen.

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Lohnt es sich, einen gebrauchten Drucker zu kaufen?

Eigentlich ist die Antwort auf die Eingangsfrage ganz simpel: Es kommt drauf an - und zwar darauf, um welche Art Drucker es sich handelt und wo der konkrete Einsatzbereich liegt. Was sich für ein großes Büro lohnt, das rechnet sich für den Privatverbraucher noch lange nicht. Während Tintenstrahldrucker und Multifunktionsgeräte für den Privatgebrauch im Home-Office bereits für unter 50 Euro zu haben sind, werden für fabrikneue High-End-Laserdrucker und -Kopierer locker vierstellige Summen fällig.

Mit einem gewarteten Gebrauchtgerät, dessen Verschleißteile ausgetauscht wurden und das geringe Folgekosten verspricht, könnten Sie als Unternehmer durchaus ein gutes Geschäft machen. Und: Es gibt durchaus Situationen, in denen ein gebrauchter Drucker auch für Privatanwender Sinn macht; z.B. wenn Sie mit dem Drucker lediglich Dokumente drucken möchten und/oder auf moderne Zusatzfeatures wie Bluetooth oder WLAN verzichten können.

Einsatzbereich und Druckaufkommen entscheiden

Aufgrund des Kapazitätsrückgangs der Patronen und Kartuschen für neue Druckermodelle, können die laufenden Kosten bei einem gebrauchten Drucker deutlich niedriger ausfallen als bei Neugeräten. Beispiel: Einen HP DeskJet 970cxi aus dem Jahr 2002 "schießen" Sie sich heute bei eBay für rund 50 Euro. Ein moderner HP Deskjet 1110 (2015er Modell) kostet Sie hingegen nicht mal mehr 40 Euro, bei zeitgleich besserer Auflösung und tollen Zusatzfeatures.

Wieso also für den alten Drucker entscheiden?

Der Teufel steckt bekanntlich im Detail: Während die Druckerpatronen, die bei dem Gebrauchtgerät zum Einsatz kommen, zwischen 38 ml (schwarz) und 42 ml (color) Tinte fassen, kommen die Tintenpatronen für den neuen Drucker nur auf 3 ml und 4 ml pro Einheit - und das beim mehr oder weniger gleichen Kaufpreis für ein Zwölftel des Inhalts!

Die Druckerhersteller locken hier mit günstigen Preisen für Neugeräte und gleichbleibenden Endpreisen für Verbrauchsmaterial, hängen dessen Kapazitätsrückgang aber nicht an die große Glocke. Hier lohnt es sich, genauer hinzusehen: Selbst bei einem normalen Druckaufkommen können Sie langfristig bares Geld sparen, sofern Sie auf moderne Zusatzfeatures verzichten können.

Checkliste: Worauf Sie beim Kauf eines gebrauchten Druckers achten sollten

Gehen Sie rational an den Kauf heran und lassen sich nicht von günstigen oder auch vermeintlich hohen Preisen täuschen. Damit Sie keine bösen Überraschungen erleben, haben wir Ihnen anhand von ein paar Fragen eine Art Checkliste für den Kauf eines gebrauchten Druckers zusammengestellt.

1. Was will ich mit dem Drucker machen?

Wollen Sie mit Ihrer (Neu)anschaffung lediglich Dokumente drucken, lassen Sie den Drucker auch gelegentlich Fotos ausspucken und auf welche modernen Features können Sie nicht verzichten? Außerdem: Wie hoch ist das monatliche Druckaufkommen und wie schnell müssen demnach Verschleißteile und Toner bzw. Tintenpatronen ausgetauscht werden. All diese Faktoren sollten Ihre spätere Kaufentscheidung beeinflussen.

2. Was kostet ein vergleichbares Neugerät?

Der gebrauchte Drucker wird Ihnen als super Schnäppchen angeboten und Sie fallen drauf rein. Nein, das tun Sie natürlich nicht, weil Sie vorab checken, ob Sie nicht einen vergleichbaren Drucker mit ähnlichen oder gar besseren Leistungsdaten zum gleichen Preis oder für nur wenige Euro mehr als Neugerät erhalten. Wie bereits erwähnt, sollte an dieser Stelle aber die Reichweite der in Frage kommenden Tonerkartuschen bzw. Tintenpatronen beachtet werden, um die späteren Kosten pro Blatt zu berechnen.

3. Was kostet mich der Austausch von Verschleißteilen?

Klären Sie vor dem Kauf, ob Verschleißteile wie Bildtrommeln, Fixier- und Transfereinheiten sowie Resttonerbehälter bereits ausgetauscht sind. Bei gut bewerteten Onlinehändlern ist dies meist der Fall. Steht jedoch eine Erneuerung dieser Bauteile an, kann es sehr schnell sehr teuer werden. Eine Fixiereinheit, die etwa alle 100.000 Seiten ausgetauscht werden muss, schlägt mit rund 100 Euro zu Buche. Die Bildtrommel muss bereits nach der Hälfte der gedruckten Seiten (also rund 50.000 Stück) ausgetauscht werden und kostet gut und gerne 160 Euro. Noch schneller ausgetauscht werden muss das Transferband; auch hier werden ca. 100 Euro für ein Neuteil fällig.

4. Wie hoch sind die Folgekosten?

Die Kosten für Verschleißteile sind eine Sache, die laufenden Kosten für Toner bzw. Tinte eine andere. Googeln Sie einfach mal nach den Preisen für neue Originalpatronen für das jeweilige Gebrauchtgerät und vergleichen Sie diese mit denen für ein neuwertiges Konkurrenzprodukt. Lassen Sie sich an dieser Stelle nicht vom Kaufpreis täuschen. Noch einmal: Die Reichweite des jeweiligen Toners bzw. der Druckerpatrone ist entscheidend! Kostet eine Druckkassette das Gleiche oder gar mehr, schafft jedoch ein Vielfaches an Seiten, bevor sie leer ist, könnten die Kosten pro Blatt geringer ausfallen als bei einer auf den ersten Blick günstigeren Kartusche.

Fazit

Der Kauf eines gebrauchten Druckers und/oder Kopierers kann sich durchaus lohnen, sofern Sie vor dem Kauf Ihren Taschenrechner zur Hand nehmen und sich die Mühe machen, die Langzeitkosten anhand des jeweiligen Nutzungsumfangs und Einsatzbereiches zu berechnen. Einen guten Deal können Sie in aller Regel dann machen, wenn Verschleißteile ausgetauscht sind und die laufenden Kosten für Tinte und Toner besser sind, als bei einem neuen Laser- oder Tintenstrahldrucker.

Tipp: Fragen Sie den Verkäufer, ob Sie auch die leeren Druckerpatronen oder Tonerkartuschen des gebrauchten Gerätes haben dürfen, bevor diese einfach entsorgt werden. Mit dem Verkauf des Drucker-Leerguts an GeldFuerMuell können Sie bereits den ein oder anderen Euro wieder reinholen. Für leere und recyclingfähige Toner zahlen wir Ihnen bis zu 20 Euro pro Einheit. Sollten Sie außerdem noch volle Tonerkartuschen Ihres eigenen alten Druckers auf Lager haben, werden Sie diese bei uns ebenfalls los. Momentan können Sie sich damit bis zu 54 Euro pro volle Tonerkartusche verdienen. Wie hoch die exakte Vergütung für das jeweilige Modell ist, erfahren Sie in unserer Ankaufspreisliste.