Tonerflecken entfernen - Wie Sie Kleidung, Haut und Boden retten

Tonerflecken entfernen - Wie Sie Kleidung, Haut und Boden retten

Vor allem Bastler, die ihre Tonerkartuschen selber nachfüllen, kennen das Problem: ausgelaufener Toner. Die Folgen von solchen Do It Yourself Aktionen sind dann nicht nur ärgerliche Verschmutzungen im oft teuren Laserdrucker, deren Beseitigung nicht allzu günstig ist, sondern auch unschöne Tonerflecken auf Kleidung, Händen und Textilien. Wir erklären Ihnen, wie Sie solche Flecken mit einfachen Hausmitteln wieder weitestgehend rückstandslos entfernen.

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Toner auf Händen

Nachdem Sie sich Ihre Hände mit Tonerpulver eingesaut haben, führt Sie der erste Weg natürlich intuitiv ans Waschbecken. Doch jetzt heißt es: Vorsicht, denn Tonerpulver ist thermoaktiv und wird beim Druckvorgang durch Hitze auf dem Papier fixiert. Möglich gemacht wird das durch Harze, die dem Pulver beigemischt sind. Damit sich der Toner nicht auf Ihrer Haut einbrennt, sollten Sie diesen also mit kaltem Wasser abwaschen. Bereits bei 40 °C kann Toner schmelzen und erst recht zum Problem werden.

Bei Ihnen ist nicht Tonerpulver, sondern Tinte das Problem?

Dann helfen Ihnen unsere Tipps zum Entfernen von Tintenflecken auf Haut, Möbeln und Textilien weiter.

Ausgetretenes Tonerpulver aus Drucker entfernen

Nicht immer sind Nachfüllaktionen schuld, wenn es zu Unfällen mit Tonerpulver kommt: Manchmal gelangen minimale Mengen des Pulvers auch beim simplen Entnehmen oder Einsetzen der Kartuschen auf Bauteile des Druckers. Bei solch leichten Verschmutzungen hilft ein ganz leicht mit kaltem Wasser angefeuchtetes Mikrofasertuch. Besser ist jedoch ein professioneller Staubsauger mit Feinstaubfilter*, mit dem Sie das Pulver ganz vorsichtig aufsaugen.

Toner auf dem Fußboden

Was direkt am und im Drucker funktioniert, das klappt auch am Fußboden - jedenfalls solange es sich dabei um einen Laminat- oder PVC-Boden handelt. Saugen oder wischen Sie ausgetretenes Tonerpulver einfach weg. Nicht vergessen: Wenn Wasser zum Einsatz kommt, sollte dieses immer kalt sein, um Schlimmeres zu vermeiden.

Toner aus Teppich entfernen

Nicht ganz so einfach wie von Laminat- und PVC-Böden, lassen sich Tonerflecken auf dem Teppichboden entfernen. Gehen Sie behutsam vor, gibt es allerdings auch hier nicht immer einen Grund zur Sorge. Weil Teppichfasern das Tonerpulver sehr gut binden, muss ein wenig Wasser zum Einsatz kommen, einfaches Wegsaugen reicht leider nicht aus.

Feuchten Sie dazu ein Putztuch mit kaltem Wasser an und tupfen Sie den Toner vorsichtig ab. Reiben sollten Sie auf keinen Fall, da Sie das Pulver dadurch nur weiter in die Teppichfasern einarbeiten würden. Zusätzlich eignet sich ein Teppichshampoo, das Sie dem Wasser beimischen. Entsprechende Mittel bekommen Sie bereits für rund 10 Euro im gut sortierten Baumarkt oder bei bekannten Onlinehändlern.

Tonerflecken auf Kleidung

Das schöne weiße Hemd, die nagelneue Bluse: alles futsch?! Nicht unbedingt! Ist Tonerpulver auf Kleidung gelangt, gilt es Ruhe zu bewahren und nicht wie wild zu versuchen, die Flecken durch heftiges Reiben zu entfernen. Greifen Sie stattdessen auch hier als Erstes zum Staubsauger*. Als nächstes geben Sie das Kleidungsstück in die Waschmaschine und waschen es dort mit, genau: kaltem Wasser ab (so sparen Sie sogar noch wertvolle Energie). Der Kochwaschgang würde bei Toner nur noch Schlimmeres anrichten.

Sollte der Fleck auch nach dem Waschen nicht vollständig verschwunden sein, greifen Sie als Ultima Ratio zu Nagellackentferner mit Aceton. Tränken Sie dazu einfach ein simples Frotteetuch mit dem Mittel und tupfen Sie den Tonerfleck vorsichtig ab.

Toner Bestandteile

Der Grund, wieso Tonerpulver bei der falschen Behandlung zu bösen Flecken führt, sind die Bestandteile des Gemischs. Dazu zählen unter anderem Farbpigmente, Metalloxide, Hilfsstoffe und Kunstharz. Letzteres sorgt dafür, dass das Pulver beim Druckvorgang durch die Fixiereinheit des Druckers mit dem Papier verklebt werden kann.Mehr zur Zusammensetzung von Tonerpulver und der Funktionsweise von Laserdruckern erfahren Sie in unserem Beitrag Woraus besteht Tonerpulver.

Fazit: Tonerflecken am besten vermeiden

Vorsorge ist besser als Nachsorge und so empfiehlt sich, erst gar nicht in die Situation zu kommen, das Tonerflecken von Kleidung, Haut oder Textilien entfernt werden müssen. Der wertvollste Tipp, den wir Ihnen an diese Stelle geben können, ist: Füllen Sie Toner niemals selber nach! Statt Löcher in die Kartuschen zu bohren und diese anschließend wieder mit Heißkleber oder noch abenteuerlicheren Methoden zu verschließen, sollten Sie lieber zu professionell aufbereiteten Refill- oder Rebuilt-Tonern greifen, um Geld zu sparen.

DIY-Nachfüllaktionen sorgen hingegen nicht nur für versaute Kleidung (komplett rückstandslos lassen sich die Flecken auch mit den zuvor angeführten Tipps nicht immer entfernen), sondern auch für komplett versaute Drucker, wenn das Pulver beim Druckvorgang überall landet, nur nicht auf Papier. Ganz zu schweigen von gesundheitlichen Folgen: Zu viel sollten Sie von dem mikroskopisch kleinen Pulver nämlich besser nicht einatmen.

Tonerflecken auf Papier?

Die unschönen Tonerflecken sind bei Ihnen nicht auf der Haut, der Kleidung oder dem Fußboden entstanden, vielmehr ist der Ausdruck komplett verschmiert? Dann wird es Zeit, den Laserdrucker zu reinigen, denn meist sind eine verschmutzte Fixiereinheit oder aber eine beschädigte Trommeleinheit schuld. Auch Papier mit zu rauer Oberfläche kann zu solchen Problemen führen.

* Wichtiger Hinweis:

Weil Tonerpulver Metalloxide enthält und sich das Pulver elektrisch auflädt, können Sie beim Aufsaugen größerer Mengen Toner einen Stromschlag bekommen. Zudem wirbeln handelsübliche Sauger ohne Feinstaubfilter die nur 5-30 µm großen Tonerpartikel auf und verteilen diese in der Luft. Sofern bei den hier angeführten Tipps von einem Staubsauger die Rede ist, meinen wir immer einen entsprechend geerdeten, leitfähigen Industriestaubsauger mit Feinstaubfilter. Um komplett sicherzugehen, empfehlen wir Ihnen bei größeren “Tonerunfällen” einen Fachbetrieb für die Säuberung zu engagieren. Solche Betriebe arbeiten mit speziellen Tonersaugern und weiteren Sicherheitsvorkehrungen.