Die häufigsten Fragen rund um die Gelbe Tonne

Die häufigsten Fragen rund um die Gelbe Tonne

Die gelbe Tonne ist eines der abenteuerlichsten Mülltrennungsphänomene der Bundesrepublik. Während im Norden, Westen und Osten des Landes Menschen reihenweise ihren Joghurtbecher abwaschen, bevor sie ihn im gelben Sack entsorgen, weil sie glauben, es drohe ansonsten eine saftige Strafe, kennt man den Plastikmüll in Teilen Bayerns in dieser Form überhaupt nicht. In München oder Rosenheim beispielsweise, werden Verpackungen mit dem grünen Punkt in Wertstoffcontainern gesammelt. Anderenorts gibt es statt den sperrigen Tonnen nur gelbe Säcke.

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Einer Reihe der häufigsten Irrtümer und Fragen rund um den gelben Sack wollen wir uns mit den folgenden Zeilen widmen.

"Was bitteschön ist ein Gelber Sack?"

Während fast bundesweit der gelbe Sack von den Entsorgungsbetrieben abgeholt wird, könnte man in München durchaus die Frage gestellt bekommen, was denn bitte ein gelber Sack sei. In der bayerischen Landeshauptstadt, ebenso wie in anderen Teilen des Freistaates, gibt es anstelle des Plastiksacks für Plastikmüll nur Wertstoffcontainer. Meist ist das Netz dieser "Sammelstellen" jedoch recht gut - wenn auch nicht ganz so komfortabel, wie den Müll einfach in die gelbe Tonne vor dem Haus zu werfen oder den gelben Sack vor die Tür zu stellen.

"Gelber Sack oder gelbe Tonne?"

Die Frage, für welche dieser beiden Varianten sich die Entsorgungsbetriebe entscheiden, liegt vor allem an der jeweiligen Infrastruktur des Ortes. In schmalen und verwinkelten Städten (besonders in Innen- und Altstädten) ist der gelbe Sack meist praktischer als die sperrigen Tonnen.

"Muss ich meine Joghurtbecher waschen, bevor ich sie wegwerfe?"

Das müssen Sie selbstverständlich nicht, auch wenn viele Leute diesem Irrtum bis heute erliegen. Vollkommen ausreichend ist es, wenn die Becher (ebenso wie andere Verpackungen) nicht noch halbvoll, sondern einigermaßen "löffelrein" sind. Bei der Aufbereitung werden die Verpackungen ohnehin (noch einmal) gewaschen.

"Wer kümmert sich eigentlich um den Gelben Sack?"

Ein großer Irrtum ist es, zu glauben, dass sich der Staat um die Entsorgung des Plastikmülls kümmert. Vielmehr ist der gelbe Sack bzw. die gelbe Tonne ein privatwirtschaftliches Konstrukt und Teil des sogenannten "dualen Systems".

Der "Grüne Punkt" & das "duale System"

Die „Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH (DSD)" wurde im Jahre 1990 gegründet und war das erste duale System der Republik. Heute ist die "Der Grüne Punkt GmbH" ein führender Anbieter von Rücknahmesystemen. Finanziert wird die Rücknahme (Sammlung, Sortierung und Verwertung) der gebrauchten Verpackungen durch ein Lizenzentgelt. Hersteller und Händler von Waren / Produkten bezahlen einen gewissen Betrag für die Beteiligung an diesem dualen System der "Der Grüne Punkt - Duales System Deutschland GmbH. Wie hoch dieses Entgelt ausfällt, hängt vom Material und dem Gewicht der Verpackungsmaterialien ab. Die Sammlung der Gelben Säcke bzw. der gelben Tonnen wird also nicht über die Abfallgebühr finanziert.

"Dürfen lediglich Produkte mit den Grünen Punkt in den gelben Sack?"

Die Antwort vorweg: Nein, prinzipiell darf jede Verpackung, die Sie in einem Geschäft kaufen, in den gelben Sack. Um die Abfallgebühren so niedrig wie möglich zu halten, schmeißen Sie demnach am besten auch wirklich alles in den gelben Sack, was Sie dort hineinwerfen dürfen. Der Mythos, dass lediglich Verpackungen mit dem "Grünen Punkt" in den gelben Sack dürfen, stammt noch aus den 90er Jahren. Damals wurde die Wirtschaft dazu verpflichtet, den Verpackungsmüll zurückzunehmen. Die "Der Grüne Punkt GmbH war das erste Unternehmen, das die Verpackungen im Auftrag dieser Firmen einsammelte. Doch weil die Unternehmen den Müll auch direkt selbst zurücknehmen konnten, kommunizierte die "Der Gelbe Punkt GmbH" zwischenzeitlich, dass nur Verpackungen mit dem "Grünen Punkt" als Siegel über den Gelben Sack entsorgt werden dürfen. Seit 2009 sind jedoch alle Hersteller per Gesetz dazu verpflichtet, sich am dualen System zu beteiligen - damit dürfen auch Verpackungen in den gelben Sack, die den "Grünen Punkt" nicht tragen.

Was definitiv nicht in den gelben Sack darf:

Lediglich Verpackungen, für die es eine eindeutig andere Regelung gibt, entsorgen Sie in anderen Mülltonnen, dem Restmüll, im Sondermüll oder bei speziellen Recycling-Fachbetrieben.Beim gelben Sack geht es lediglich um die Entsorgung von Verpackungen - nicht um das Recycling von möglichst viel Restmüll. Die Wirtschaft zahlt ihre Lizenzgebühren nicht für das Recycling von Zahnbürsten oder anderen Kunststoffprodukten, sondern nur für die Rücknahme der eigenen Verpackungsmaterialien.Leere Druckerpatronen oder Tonerkartuschen beispielsweise, entsorgen Sie ebenfalls niemals über die gelbe Tonne oder den gelben Sack; die (Plastik)verpackungen hingegen schon. Da die Patronen selbst wieder aufbereitet werden können und damit für eine mehr oder weniger direkte Wiederverwendung bereit stehen, gehört solches Druckerzubehör zu Fachbetrieben wie der Geldfuermuell GmbH. Das Beste: Statt Geld für die Entsorgung zu bezahlen, bekommen Sie für jede recyclingfähige Kartusche oder Patrone bares Geld. Wenn Sie mehr dazu erfahren möchten, besuchen Sie gerne unsere Seite Leergutankauf.

"Darf ich dann also auch Papierverpackungen in die gelbe Tonne werfen?"

Diese Frage lässt sich mit einem klaren Nein beantworten. Weil es für das Recycling von Papier und Glas andere Abfallkreisläufe gibt, dürfen Sie solche Verpackungen nicht in der gelben Tonne entsorgen. Ein Grenzfall sind kunststoffbeschichtete Papier-Verpackungen. Hier gilt die Faustregel: Lässt sich die Verpackungen leicht zerreißen, gehört diese ins Altpapier - andernfalls dürfen Sie diese gerne im gelben Sack entsorgen.

"Bekomme ich eine Strafe, wenn ich mal etwas Falsches über den gelben Sack entsorge?"

Nein, um Ihnen eine Strafe in Form eines Bußgeldes oder Ähnlichem zu verpassen, fehlt jegliche Rechtsgrundlage. Das Einzige, das passieren kann: Die Entsorgungsfirma lässt Ihren Gelben Sack stehen bzw. leert Ihre Gelbe Tonne nicht aus. Ist der Sack besonders schwer, klingeln bei den Entsorgern meist die Alarmglocken. In diesem Fall befinden sich oft Glas oder alte Zeitungen darin. Manche Menschen sollen ja gerne auch Großteile wie Sonnenschirmständer im Gelben Sack entsorgen. Unser Tipp: Besser sein lassen!

"Was passiert mit dem ganzen Plastikmüll?"

Sie fragen sich, was mit dem ganzen Müll passiert - schließlich ist Abfall doch nichts wert? Das Gegenteil ist der Fall: Blechdosen oder Aluminiumverpackungen werden in der Regel zu Weißblech bzw. Aluminium eingeschmolzen, aus dem wieder neue Verpackungen entstehen. Sogenannte Sekundärrohstoffe finden Sie sogar in Auto-Karosserien und Kühlschränken. Das Plastik wird zu Kunststoffgranulat weiterverarbeitet, aus dem beispielsweise Fensterrahmen, Abflussrohre, Autoarmaturen oder Spielzeug entsteht.

Wie sieht’s bei Ihnen aus?

Steht vor Ihrem Haus eine gelbe Tonne, werfen Sie Ihre alten Verpackungen in den gelben Sack, oder müssen Sie regelmäßig den Weg zu einem Wertstoffcontainer antreten? Diskutieren Sie das Thema gerne mit anderen Lesern auf unserer Facebookseite oder bei Twitter mit den Hashtags #GeldFuerMuell und #GelbeTonne.