Müllvermeiden im Alltag: In der Kücke

Müllvermeiden im Alltag: In der Kücke

Tina, 42, Bloggerin aus Berlin

Viele Menschen wünschen sich einen nachhaltigeren Lebensstil. Häufig scheitert es dann aber an der Umsetzung. Einerseits ist es schwierig mit alten Mustern zu brechen, oft ist es im Alltag auch einfach bequemer, sich keine Gedanken um umweltfreundliche Alternativen zu machen. Und dann sind da immer noch Stichworte wie "zero waist", die einen eigentlich nur demotivieren, weil sie so realitätsfern erscheinen. Das sollte aber nicht sein, denn auch kleine Schritte sind gut und wichtig und Müllvermeidung im Alltag ist gar nicht so schwer. Das größte Potenzial bietet sich meiner Meinung nach in der Küche! Hier meine Lieblingstipps, die wirklich machbar sind:

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Wegwerfprodukte hinterfragen und ersetzen

Leider sind es ja oft die bequemsten Dinge, die für die Umwelt am belastendsten sind. Feuchte Allzweckreinigungstücher und Küchenrollen beispielsweise. Schnell zur Hand und verschwinden danach unkompliziert im Müll. Stattdessen kann man auch einfach zum Putzlappen greifen – wie früher. Plastikstrohhalme und Co. wurden inzwischen ja gesetzlich aus den Läden verbannt, aber auch die Wegwerfalternativen aus Pappe sind nicht nötig, denn es gibt sie inzwischen auch wiederverwertbar aus Glas. Und auch für Backpapier gibt es andere Lösungen. Statt für jede Portion Pommmes ein neues Blatt zu benutzen, lohnt sich die Anschaffung von Mehrweg-Alternativen, die es beispielsweise aus Silikon gibt.

Wegwerfprodukte hinterfragen und ersetzen

Schon beim Einkauf mitdenken

Eine tolle Sache sind Unverpacktläden. Aber nicht jeder hat sowas um die Ecke und sie sind auch nicht gerade günstig. Aber auch im Discounter oder normalem Supermarkt haben Verbraucher oft die Wahl, wie viel Müll sie mit nach Hause schleppen. Ich habe immer mehrere Gemüsebeutel in meinem Rucksack. Dauerhaft, denn sonst vergisst man sie ja doch ständig. Statt Obst und Gemüse, das in einer Plastikschale liegt und zusätzlich auch noch in Folie eingeschweißt ist, kann man sich bei den losen Produkten bedienen. Das macht auch Sinn, weil sich in den Plastikschalen oft bereits angegammelte Exemplare befinden. Und die Netze sind übrigens auch perfekt, um Brötchen reinzutun. Leider haben die Brottüten aus Papier ja immer große Sichtfenster aus Plastik. Und Wasser in Plastikflaschen nach Hause schleppen ist ebenfalls unnötig. Leitungswasser ist in Deutschland trinkbar. Wer Kohlensäure mag, kann mit einem Sodastream einfach selbst aufsprudeln.

Wegwerfprodukte hinterfragen und ersetzen

Dass frisch kochen weniger Müll verursacht als Fertigprodukte ist klar. Aber es hilft auch, wenn man sich zumindest einen groben Plan macht, was man die nächsten Tage zubereiten will. Damit kann man vermeiden, dass man viel zu viel kauft und am Ende Essen wegwerfen muss. Beim Kühlschrank kann man nach dem Prinzip „first in, first out" vorgehen, also beim Einräumen des Einkaufs nicht die alten Sachen nach hinten schieben, sondern nach vorne holen. Sollte dennoch mal das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen sein, muss das Essen nicht zwingend in Müll. Fast alles hält sich deutlich länger und kann noch verwendet werden.

Auf Qualität achten

Das alte Sprichwort „Wer billig kauft, kauft zweimal" hat einen wahren Kern. Wer im Schnäppchenmarkt zur Plastikdose oder zum Schneebesen greift, hat meist nur kurz Freude daran. Material und Verarbeitung sind bei diesen Produkten oft so minderwertig, dass sie nach mehrmaligem Gebrauch bereits kaputt sind. Bei der Anschaffung etwas mehr auszugeben, schont langfristig nicht nur den Geldbeutel, sondern schützt auch die Umwelt. Frischhaltedosen aus Bambus, Glas oder Edelstahl statt aus Plastik sehen meiner Meinung nach zudem auch viel schöner aus.

Selber machen?

Bei Tipps wie „Spülmittel selber machen" hört bei mir die Machbarkeit im Alltag auf. Wer Beruf, Kinder und Haushalt unter einen Hut bringen muss, hat selten Zeit für sowas. Aber man kann durchaus Spülmittel im Nachfüllpack kaufen oder von Herstellern, deren Verpackungen aus Recyclingmaterial hergestellt wurden. Wer diese Tipps beherzigt, tut der Umwelt definitiv etwas Gutes und muss sich dafür kaum einschränken.