Das richtige Druckerpapier - worauf Sie achten sollten

Das richtige Druckerpapier - worauf Sie achten sollten

So mancher Verbraucher fragt sich, ob es nicht ein ganz spezielles Papier für den eigenen Drucker gibt. Denn es passt ja schließlich auch nicht jede Druckerpatrone in jeden Drucker. Um die Antwort vorweg zu nehmen: Prinzipiell gibt es beim Druckerpapier keine Kompatibilitätsprobleme. Doch trotz einheitlicher Standards ist die Auswahl groß. Und so gibt es tatsächlich Papiere, die sich besonders gut für Laser- oder Tintenstrahldrucker eignen. Auch Bewerbungen, Geschäftsbriefe, Fotos oder Bachelor- und Masterarbeiten kommen mit dem richtigen Papier einfach besser an. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Stärke, Format und Oberfläche entscheiden

Als die ersten Fotokopierer Mitte des 20. Jahrhunderts auf den Markt kamen, gab es noch keine einheitlichen Papierformate. Erst im Laufe des Zeit einigten sich die Papier- und Druckerhersteller auf einheitliche Standards. Doch einheitlich bedeutet nicht, dass es heutzutage keine Unterschiede mehr zwischen den Papieren gibt. Das Gegenteil ist der Fall: Es gibt Drucker- und Kopierpapier in unterschiedlichen Stärken (Grammaturen) und Farben. Außerdem wird es mit verschiedenen Oberflächenstrukturen (matt, rau, glänzend, glatt) angeboten. Die Druckerhersteller geben in der Regel an, welches Papier sich am besten für das jeweilige Gerät eignet. Achten Sie also bereits beim Druckerkauf darauf, was genau Sie am häufigsten mit dem Gerät drucken wollen.

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Das Papiergewicht

Drucker- und Kopierpapier wird in unterschiedlichen Grammaturen angeboten. Der Begriff Grammatur beschreibt das Gewicht des Papiers pro Quadratmeter. Besonders leichtes Papier mit einem Gewicht von 75 g/m² eignet sich am ehesten für die interne Kommunikation in Unternehmen oder anderweitige Ausdrucke, die nicht den Weg "nach draußen" finden. Standard-Kopierpapier wiegt 80 g/m² und ist für ganz normale Geschäftsbriefe oder andere einfache Ausdrucke vollkommen ausreichend. Für Broschüren und Zeitschriften wird in der Regel Papier mit einer Grammatur von 90 g/m² verwendet. Auch Bewerbungen fühlen sich mit diesem etwas höheren Gewicht hochwertiger an.

Besonders repräsentativ werden Dokumente und Anschreiben mit einer Grammatur von 100 g/m². Ab 120 g/m² kann man das Papier bereits für den Druck von Visitenkarten nutzen. Für stabiles Werbematerial sollten Sie Papier mit einer Grammatur von mindestens 160 g/m² nutzen. Ab 200 g/m² spricht man bereits von Karton.

Beachten Sie: Nicht jeder Drucker kann Papier mit einem höheren Gewicht drucken. Wie schwer das Papier maximal sein darf, erfahren Sie in der Bedienungsanleitung des Geräts oder auf der Webseite des jeweiligen Herstellers. Selbst wenn Ihr Drucker Grammaturen weit über dem Standardgewicht bewältigen kann, sollten Sie die Einstellungen im Druckermenü für das höhere Gewicht anpassen. Außerdem empfiehlt sich, bei einer höheren Grammatur weniger Blätter in den Druckereinzug zu legen.

Die Opazität

Je schwerer ein Papier, desto lichtundurchlässiger ist es. Auch die Beschichtung und Zusatzstoffe im Druckerpapier beeinflussen die Lichtdurchlässigkeit (Opazität). Um eine hohe Opazität zu erreichen, werden die Papierfasern vor allem mit anorganischen Füllstoffen wie Calciumcarbonat, Titandioxid und Kaolin (weiße Porzellanerde) angereichert. Ein komplett lichtundurchlässiges Papier hat eine Opazität von 100 Prozent. Für den beidseitigen Druck (Duplexdruck) sollte das Papier einen Opazitätswert von mindestens 80 Prozent aufweisen. Das Gegenstück zur Opazität ist die Transmission bzw. Transparenz, die das vom Papier durchgelassene Licht beschreibt.

Die Beschichtung

Unbeschichtetes Druckerpapier (auch als "ungestrichen" oder "uncoated" bezeichnet) eignet sich nur bedingt für Tintenstrahldrucker. Die Tinte kann das Papier durchweichen und den Ausdruck unsauber erscheinen lassen. Besser ist ein Druckerpapier mit Oberflächenbeschichtung, das die Bezeichnung "coated" oder "gestrichen" trägt. Diese Beschichtung sorgt dafür, dass die Tinte nicht in die Papierfasern eindringt, sondern auf der Oberfläche trocknet. Auch Fotopapier ist speziell beschichtet.

Unbeschichtetes Papier ist nicht immer Naturpapier. Letzteres ist weder mit einer Oberflächenbeschichtung versehen noch werden bei der Herstellung Kunstfasern verwendet. Besonders hohe Stabilität und Festigkeit bietet holzfreies Papier aus Zellstoff.

Das Format

Das übliche Format ist DIN A4 mit einer Größe von 210 x 297 mm. Während die meisten handelsüblichen Drucker auch kleinere DIN A5 Papiere (148 x 210 mm) bedrucken können, muss der Einzug für das größere DIN A3 Papier (297 x 420 mm) speziell auf das Format ausgelegt sein. Zudem müssen die Druckeinstellungen bei von DIN A4 abweichenden Papierformaten angepasst werden.

Auf einen Blick: Das richtige Papier…

  • … für Tintenstrahldrucker ist speziell beschichtet, damit die Tinte die Papierfasern nicht durchweicht, sondern auf der Oberfläche trocknet. Angeboten werden die Papiere unter der Bezeichnung "Inkjet Papier".
  • … für Laserdrucker ist entweder unbeschichtet oder verfügt über eine speziell auf die Funktionsweise des Laserdruckers abgestimmte Oberflächenveredelung. Tonerpulver wird förmlich auf die Oberfläche des Papiers eingebrannt - Inkjet Papier würde dieser Belastung nicht standhalten.
  • … für Bewerbungen hat ein etwas höheres Gewicht als Standardpapier. Ideal sind Grammaturen von 90 oder 100 g/m².
  • … für Bachelor- und Masterarbeiten ist mindestens 100 g/m² schwer bzw. stark, um eine angemessene Haptik zu garantieren. Bei Hausarbeiten, Semesterarbeiten und Projektarbeiten sind auch niedrigere Grammaturen in Ordnung.
  • … für Visitenkarten hat eine Grammatur von 300 bis 400 g/m² und ist entweder matt oder glänzend beschichtet.
  • … für Flyer wiegt mindestens 130, besser aber 170 g/m². Für stabile Broschüren empfiehlt sich eine Grammatur von 200 bis 250 g/m².
  • … für einen wichtigen Geschäftsbrief verfügt über ein Flächengewicht von 110 bis 120 g/m². Für einfache Kopien oder interne Rundschreiben reicht Standardpapier mit 80 g/m².
  • … für Duplexdruck hat eine hohe Opazität, damit die Schrift von einer Seite nicht auf die andere Seite durchscheint.
  • … für Fotos ist optimalerweise ein spezielles Fotopapier. Die spezielle Beschichtung der matten oder glänzenden Oberfläche sorgt dafür, dass Farben brillanter erscheinen und die Ausdrucke besonders haltbar und uv-beständig sind.

Druckerpapier und Umweltschutz

Neben der Grammatur, den Beschichtungen und dem Format sollten Sie bei Druckerpapier auch auf ein entsprechendes Umweltschutz-Zertifikat achten.

  • Beim Pro Planet Label ist gewährleistet, dass es sich bei dem Papier um ein FSC-zertifiziertes Produkt handelt. Das Siegel wurde von der REWE Gruppe eingeführt und ist demnach keine eigenständige, unabhängige Zertifizierung.
  • Das AQUA PRO NATURA und WELTPARK TROPENWALD Siegel ist eine selbsterstellte Kennzeichnung der Vereinigung deutscher Hersteller für umweltschonende Lebensmittel e.V.. Das Siegel soll bestätigen, dass es sich um chlorfrei gebleichte Produkte handelt. Außerdem stammen die Hölzer nicht aus tropischen Regenwäldern.
  • Druckerpapier mit dem Zeichen „ÖkopaPlus" besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. Im Vergleich zu anderen Recyclingpapieren wird es ohne Bleiche produziert. Das Siegel wurde in Kooperation mit Greenpeace entwickelt und gilt als besonders empfehlenswert.
  • Der FSC (Forest Stewardship Council) sorgt für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern. Über den Gebrauch von Chemikalien bei der Papierherstellung gibt es allerdings keine Auskunft.
  • Das PEFC Siegel ist weniger empfehlenswert, da hier bis zu 30 Prozent der Rohfasern aus nicht zertifizierten Quellen (z. B. Tropenwälder) stammen können. Außerdem ist bei Papier mit diesem Siegel nicht gewährleistet, dass bei der Papierproduktion umweltschädliche Bleichstoffe verwendet werden.
  • Das EMAS Siegel steht für Transparenz. Hersteller von Produkten mit diesem Zeichen müssen offenlegen, welche Auswirkungen die Papierproduktion auf die Umwelt hat.
  • Die Euroblume ist ein Umweltschutzzeichen, dessen Standards in einer Verordnung der EU festgelegt sind. So soll beispielsweise der Chemikalieneinsatz bei der Papierproduktion eingeschränkt werden. Besonders empfehlenswert ist das Siegel bisher jedoch nicht: Gerade einmal 50 Prozent der Rohstoffe stammen aus Zertifizierungssystemen wie FSC und PEFC, die für sich genommen ebenfalls kritisch zu bewerten sind.
  • Der "Blaue Engel" ist das bekannteste und älteste Umweltschutzsiegel. Die Zertifizierungskriterien sind besonders streng. So bestehen Papiere mit dem Blauen Engel immer zu 100 Prozent aus Altpapier. Ferner dürfen die Hersteller bei der Produktion kein Chlor oder schwer abbaubare Stoffe verwenden, welche die Umwelt schädigen.